Dtsch Med Wochenschr 1954; 79(31/32): 1162-1166
DOI: 10.1055/s-0028-1119743
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Das akute Bestrahlungssyndrom

R. Koch, H. Langendorff
  • Radiologischen Institut der Universität Freiburg und der Biophysikalischen Abt. des Heiligenberg-Institutes, Heiligenberg/Baden (Direktor: Prof. H. Langendorff)
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Publication Date:
03 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Es wird über das akute Bestrahlungssyndrom berichtet, dem Krankheitsbild, das durch Einwirkung energiereicher Strahlen (Röntgenstrahlen, Alpha-, Beta-, Gamma-Strahlen) auf den menschlichen Organismus ausgelöst wird.

In diesem Zusammenhang werden die modernen Anschauungen über ihre biologischen Wirkungen dargestellt.

Die Art der Strahleneinwirkung, äußerlich oder durch Inkorporation strahlender Materie, sowie die Dosis wird erläutert.

Das akute Bestrahlungssyndrom kann in 4 Erscheinungsformen erfaßt werden, wobei diese einzeln oder in wechselnder Kombination auftreten können. Ihre Intensität und ihr zeitlicher Ablauf ist abhängig von der Dosis und der Reaktion des Individuums. Diese 4 Erscheinungsformen beinhalten jeweils die Möglichkeit des letalen Ausganges: 1. Hämorrhagien, 2. Anämie — Störung aller Keimgewebe des Blutes, 3. Infektionen, 4. Störungen im Digestionstrakt.

Im Hinblick auf das Überleben spielen alle anderen Veränderungen: Störungen im Inkretorium, Veränderungen der Haut und des Haarwuchses, sowie Trübung der Linse nur eine sekundäre Rolle.

Da dem praktischen Arzt ein Einblick in das akute Bestrahlungssyndrom gegeben werden soll, wird auf die Darstellung der chronischen Strahlenschäden bewußt verzichtet.