Dtsch Med Wochenschr 1954; 79(33/34): 1208-1212
DOI: 10.1055/s-0028-1119824
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur perakuten Meningokokkensepsis (Waterhouse-Friderichsen-Syndrom)

H. K. v. Rechenberg
  • Medizinischen Klinik des Kantonsspitals St. Gallen und der Medizinischen Univ.-Poliklinik Basel (Chefarzt: Prof. Dr. med. O. Gsell)
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Publication Date:
03 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Die perakute Meningokokkensepsis (Waterhouse-Friderichsen-Syndrom) ist ein Krankheitsbild, das einen foudroyanten, sich über 12—24 Stunden erstreckenden, zweiphasischen Ablauf zeigt.

Die erste Phase ist durch die schwere Infektion mit massiver Bakterieninvasion und Intoxikation bedingt.

In der 2. Phase wirken Schock und Nebenniereninsuffizienz zusammen. Es kommt zur Adaptationskrankheit, wobei die schwere Schocksituation die schon erschöpften Nebennieren überbeansprucht.

Die häufig gefundene Nebennierenblutung ist nicht Ursache, sondern Folge des Syndroms.

Die kombinierte Cortison-Antibiotika-Sulfonamid-Therapie hat die Heilungsaussichten erhöht.

Erläuternde Mitteilung von 3 eigenen Fällen: Zwei betrafen tötlich verlaufende perakute Meningokokkensepsis bei 2 Geschwistern, von denen das eine bei der Sektion schwere Nebennierenblutung, das andere nur Nebennierenhyperaemie und petechiale Blutaustritte erkennen ließ. Ein weiterer Fall mit schwerem Kollaps wurde durch die kombinierte Therapie geheilt.