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DOI: 10.1055/s-0028-1120167
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Der Einfluß der Kriegsernährung auf den Diabetes mellitus
Ein Bericht über die Ergebnisse der ambulanten Diabetikerfürsorge in den ersten 1Ÿ KriegsjahrenPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
03. Juni 2009 (online)

Zusammenfassung
Auf Grund der Unterlagen der Diabetikerfürsorgestelle an der Medizinischen Klinik wird die Ernährung des ambulant behandelten Diabetikers im Frieden und im Kriege erläutert.
Eine zusammenfassende Untersuchung über die Stoffwechsellage dieser Kranken, die sich auf die ersten 1Ÿ Jahre des Krieges bezieht, ergibt ein vorwiegend günstiges Bild. Diese erfreuliche Entwicklung bezieht sich vor allem auf die nicht insulinbedürftigen leichten und auf die insulinbedürftigen mittelschweren Fälle, die die Hauptmasse des Krankengutes darstellen und zugleich den höheren Altersdurchschnitt aufweisen. Bei den schweren Fällen halten sich Verbesserungen und Verschlechterungen etwa die Wage.
Der Insulinverbrauch stieg trotz Erhöhung der Kohlehydratzufuhr nur unerheblich an (um 6,5%).
Als Grund für diese günstige Entwicklung, die Parallelen zum Weltkrieg 1914/1918 aufweist, kommt neben der Fettarmut der Kost vor allem die mäßige Herabsetzung der Gesamtkalorienzufuhr in Betracht.