Zusammenfassung
1. Es wird über Untersuchungen des Wasserhaushaltes an 83 Kranken mit h.d. Regulationsstörungen
berichtet. Meist handelte es sich um Fälle, die nur geringe oder keine weiteren objektiven
Befunde aufwiesen, die auf eine Erkrankung des Hypophysen-Zwischenhirn-Systems hätten
hindeuten können.
2. Bei 64 Kranken bestanden bei der Prüfung des Wasserhaushaltes deutliche Diuresestörungen,
die Prüfung wurde in Form des Volhardschen Wasserversuches sowie des mit Hypophysin
und Thyroxin kombinierten Wasserversuches durchgeführt.
3. Als pathologisch fanden wir im einfachen Wasserversuch manchmal eine Ausscheidungsverzögerung,
bei anderen Kranken eine überschießende Diurese in den ersten 4 Stunden. Im Hypophysinwasserversuch
bestanden als pathologischer Befund eine verstärkte Retention mit einer 4-Stunden-Ausscheidung
unter 600 ccm, ferner charakteristische Veränderungen des Diureseablaufes und der
Halbstundenmengen. In dem mit Thyroxin kombinierten Wasserversuch zeigte sich als
pathologische Veränderung eine fehlende oder eine paradoxe Thyroxinwirkung, d. h.
verstärkte Retention nach Thyroxin. Auch diese Befunde deuteten auf eine Erkrankung
des Hypophysen-Zwischenhirn-Systems.
4. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden besprochen, es wird auf die diagnostische
Bedeutung des Wasserhaushaltes bei h.d. Erkrankungen hingewiesen.