Zusammenfassung
Im Laufe eines halben Jahres wurden 150 mit einer Dyspepsie erkrankte Säuglinge mit
Formo-Cibazol behandelt, von dem 0,2 bis 0,5 g/kg Körpergewicht oral gegeben wurde.
Bei einer durchschnittlichen Behandlungsdauer von 7 Tagen konnte in 84% der Fälle
die Dyspepsie in durchschnittlich 5 Tagen geheilt werden, in 16% blieb der Erfolg
aus, davon in 8% nach 10tägiger und in 8% nach 7 Tagen unterbrochener Behandlung.
Frühgeburten und atrophische Säuglinge reagierten deutlich schlechter auf Formo-Cibazol
als dystrophe und eutrophe Säuglinge. Bei einem Vergleich mit „Anstaltsdyspepsien”,
die unter möglichst gleichen klinischen Bedingungen eine rein diätetische Behandlung
erfuhren, wurde festgestellt:
1. Durch Formo-Cibazol ist es möglich, die Mehrzahl der Säuglingsdyspepsien ohne Verminderung
oder Umstellung der Nahrung in durchschnittlich 5 Tagen zu heilen.
2. Unter Formo-Cibazol-Medikation nehmen die meisten Säuglinge an Gewicht zu, und
es werden dadurch die früher beobachteten Gewichtsverluste bei Dyspepsien vermieden.
3. Eine Verminderung der Rezidive durch Formo-Cibazol konnte nicht beobachtet werden.
Es traten bei den medikamentös wie bei den rein diätetisch behandelten Fällen etwa
gleichviel Rezidive auf.
Zusammenfassend kann man sagen, daß die Therapie der Säuglingsdyspepsie mit dem neuen
Sulfonamidderivat Formo-Cibazol einen Gewinn bedeutet.