Dtsch Med Wochenschr 1935; 61(50): 2003-2006
DOI: 10.1055/s-0028-1122698
Postoperative Störungen und ihre Behandlung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Über die Unterscheidung benigner von malignen Blutungen des Magendarmkanals

I. Boas in Berlin
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
03. September 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Für eine exakte Analyse der Fäkalien auf Blut sind die bisher geübten Methoden des Häminnachweises als überholt anzusehen.

2. Neben dem Häminnachweis ist, besonders bei starkem Ausfall der Peroxydasereaktionen nach dem jetzigen Stande der Wissenschaft auch eine Untersuchung auf okkultes Hämoglobin bzw. dessen Abarten erforderlich.

3. Der einmalige Nachweis von Hämoglobin bietet keine Möglichkeit der Unterscheidung maligner von benignen Blutungen des Magendarmkanals. Wertvoller dagegen sind Serienuntersuchungen auf allmählichen Hämoglobinschwund (benigne Blutungen) oder dauernde Hämoglobinbeimischung (maligne Blutungen).

4. Noch wichtiger ist das Verhalten der Sterkoporphyrine in den Fäkalien. Bei benignen Blutungen ist der Porphyringehalt der Fäkalien, speziell des Deutero- und Protoporphyrins, in der Regel niedrig, bei malignen ist er unabhängig von dem Gehalt an Häminprodukten in der Regel beträchtlich gesteigert.

5. Für die annähernd quantitative Bestimmung des Sterkoporphyringehaltes in den Fäkalien hat sich die AZ. als eine wertvolle, dabei einfache, praktisch leicht zu handhabende Methode erwiesen.

6. Die bisher stark vernachlässigten, spektroskopischen und spektrochemischen Untersuchungen müssen nicht bloß für die vorliegenden Probleme, sondern auch für die verschiedensten Fachgebiete der Medizin allmählich zum wissenschaftlichen Allgemeingut werden.