Dtsch Med Wochenschr 1932; 58(6): 206-207
DOI: 10.1055/s-0028-1122797
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Blutdruckerhöhung und Niere

Max Rosenberg
  • Aus der I. Inneren Abteilung des Städtischen Krankenhauses Berlin-Westend. Direktor: Prof. F. Umber
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Hochgradige, zur tödlichen azotämischen Urämie führende Schrumpfungen oder Zerstörungen der Niere infolge aszendierender Infektion (Pyelonephritis), chronischer Harnstauung (Hydro- bzw. Pyonephrose), Tuberkulose oder zystischer Degeneration beider Nieren bewirken sehr viel seltener Hochdruck und Herzhypertrophie als Schrumpfnieren infolge chronischer Nephritis oder primärer Gefäßerkrankung (maligne Nephrosklerose). Diese Tatsache ist insofern von diagnostischer Bedeutung, als Niereninsuffizienz ohne Hypertonie oder Herzhypertrophie immer die Diagnose derartiger Erkrankungen(auch von Amyloid! [2]) nahelegen muß. Die theoretische Bedeutung dieser Beobachtungen liegt darin, daß sie eine mechanische Entstehung der Blutdrucksteigerung infolge ungenügender Nierendurchblutung unwahrscheinlich machen und bei Annahme einer Hypertoniegenese durch chemische Substanzen mindestens quantitative, wahrscheinlich aber auch qualitative Unterschiede in der Bildung solcher pressorisch wirkender Stoffe bei den beiden Gruppen der Niereninsuffizienz voraussetzen.

1 M. Rosenberg, D. m. W. 1931 Nr. 3.

1 M. Rosenberg, D. m. W. 1931 Nr. 3.