Dtsch Med Wochenschr 1932; 58(15): 588-589
DOI: 10.1055/s-0028-1122923
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Gastritis und Geschwürsbildung

Felix Klewitz
  • Aus der Medizinischen Universitäts-Poliklinik in Marburg
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Zirkumskripte Ernährungsstörungen sind nach unserer Anschauung also die erste, das Vorhandensein salzsäurepepsinhaltigen Magensaftes die zweite Voraussetzung für die Entstehung eines Geschwürs. Ob diese Ernährungsstörung durch einen Infarkt, eine Thrombose oder auch funktionellen Spasmus (Beneke) eines Gefäßes hervorgerufen wird, ist dabei von untergeordneter Bedeutung. Wir glauben also nicht, daß zwingende Gründe bestehen, diese schon von Virchow vertretene, später bis in die neueste Zeit von Klinikern und Anatomen modifizierte und ausgebaute Auffassung über die Ulkusgenese durch die Gastritistheorie zu ersetzen. Nichtsdestoweniger behält die im wesentlichen durch die verdienstvollen Arbeiten Konjetznys und seiner Mitarbeiter erhobene Erkenntnis, daß neben der Geschwürsbildung meistens eine Gastritis vorhanden ist, daß ferner die Gastritis anscheinend die Geschwürsbildung begünstigt, ihre praktische Bedeutung. Sie liegt darin, daß neben der Beseitigung des Ulkus eine Beseitigung der Begleitgastritis angestrebt werden muß. Auch die Behandlung der nicht durch Geschwürsbildung komplizierten Gastritis erfordert, schon aus prophylaktischen Gründen, vermehrtes therapeutisches Interesse.