Dtsch Med Wochenschr 1932; 58(19): 731-734
DOI: 10.1055/s-0028-1122970
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Frühdiagnose der sogenannten angeborenen Hüftverrenkung1

Zugleich ein Beitrag zur PathogeneseMoritz Demant
  • Aus dem Waisenhaus und Kinderasyl der Stadt Berlin. Dirigierender Arzt: Prof. L. F. Meyer
1 Vortrag, gehalten in der Berliner Gesellschaft für Kinderheilkunde, am 26. X. 1931. L. im Text bedeutet Luxation, Pf. Pfanne, a. H. angeborene Hüftgelenkluxation.
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Die angeborene Hüftgelenksluxation kann und muß im Säuglingsalter erkannt werden. Hierfür ist erforderlich, daß jeder Säugling grundsätzlich auf das Vorliegen einer Luxation untersucht wird.

2. In der Pathogenese werden entsprechend den statischen Perioden des Säuglings unterschieden die Liegeperiode, die Stehperiode und die Gehperiode. Die Luxation beginnt in der Liegeperiode. Wir haben dann die „beginnende Subluxation” vor uns.

3. Wenn wir die Subluxation erkennen, bevor das Kind je seine Horizontallage verlassen hat, so erfassen wir damit die pathologische Anlage selbst vor ihrer Ausbildung zur Luxation. Wir stellen somit eine „Dispositionsdiagnose”.

4. Für die Schnelluntersuchung wird die Feststellung einer eventuellen Verkürzung empfohlen, die sich am ungleichen Stand der Kniegelenksfalten kundgibt.

5. Die Dispositionsdiagnose und die Frühdiagnose sind Sache des Kinderarztes bzw. des Allgemeinarztes, die Behandlung, wie einfach sie sich auch immer gestalten mag, ist Sache des Orthopäden.

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