Dtsch Med Wochenschr 1932; 58(24): 923-926
DOI: 10.1055/s-0028-1123031
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Über auxoneurotrope Wirkung des Adrenalin und Hypophysin

U. Friedemann, A. Elkeles
  • Aus der Infektionsabteilung des Städtischen Rudolf Virchow-Krankenhauses in Berlin. Dirigierender Arzt: Prof. U. Friedemann
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Der Schwellenwert der Narkotika (Äthylurethan, Paraldehyd, Alkohol) wird durch intravenöse Adrenalin- und Hypophysininjektion auf den fünften Teil herabgesetzt. Andere Hormone (Insulin, Thyroxin) sowie das rechtsdrehende Adrenalin sind unwirksam. 2. Die Giftwirkung des Strychnins wird durch Adrenalin und Hypophysin um das Fünffache verstärkt, ebenso die des Kobratoxins. 3. Mit der vitalen Alizarinblaufärbungsmethode läßt sich feststellen, daß diese auxoneurotrope Wirkung des Adrenalins und Hypophysins auf einen vermehrten Übertritt an sich neurotroper Stoffe ins Gehirn zurückzuführen ist. 4. An sich nichtneurotrope Stoffe (Salvarsan, Antitoxin, Trypanblau) dringen auch unter dem Einfluß des Adrenalins und Hypophysins nicht ins Gehirn ein. 5. Die Bedeutung dieser Befunde für pharmakologische, chemotherapeutische, serumtherapeutische, pathogenetische Fragen wird erörtert.