Zusammenfassung
An Hand der pathologisch-anatomischen Veränderungen und eines ausgiebigen Literaturstudiums wurde die Frage des Zusammenhanges von Malaria und Epilepsie erörtert. Dabei konnte gezeigt werden, daß nicht nur bei Malaria tropica, sondern, wenn auch seltener, bei Malaria tertiana zentral-nervöse Störungen auftreten können. Diese Störungen sind hervorgerufen durch bleibende Hirnveränderungen, Narben, die nach dem Überstehen der Malaria zur Ausbildung gekommen sind bzw. nach dem Verschwinden der Parasiten aus dem Blut fortbestehen können.
Zwei Fälle gaben Anlaß, diesen Fragen nachzugehen und gerade vom versorgungsärztlichen Standpunkt dazu Stellung zu nehmen. In beiden Fällen war ein Zusammenhang der Malaria mit einer nicht genuinen, sondern symptomatischen Epilepsie zu bejahen, da der zu fordernde Nachweis einer durchgemachten Malaria in einem Fall auch mit Angabe der Parasitenart vorliegt, ein zeitlicher Zusammenhang deutlich im ersten Fall, weniger ausgeprägt im zweiten bestand und eine genuine Epilepsie in dem einen Fall mit Sicherheit, im zweiten mit großer Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden konnten.