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DOI: 10.1055/s-0028-1123298
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Anatoxinpräzipitatimpfung in den Budapester Kinderbewahranstalten und Elementarschulen
Publication History
Publication Date:
01 September 2009 (online)
![](https://www.thieme-connect.de/media/dmw/193830/lookinside/thumbnails/10.1055-s-0028-1123298-1.jpg)
Zusammenfassung
Die Diphtherieimpfungen in den hauptstädtischen Schulen wurden im Schuljahre 1929/30 begonnen. Die Gesamtzahl der Geimpften beträgt bis Herbst 1937 49018. In den ersten 6 Jahren benützten wir das Anatoxin nach Ramon in Dosen von 0,5 ccm, 1,0 ccm und 1,5 ccm. Später, im Herbst 1935, gelangte das Anatoxinpräzipitat in einmaliger Impfung zur Anwendung. Mit diesem wurden im Schuljahre 1935/36 6763 Kinder, im Schuljahre 1936/37 2559 Kinder geimpft.
Was die nach der Impfung auftretenden Reaktionen anbelangt, so traten sie in insgesamt 15% auf, und zwar +-Reaktion in 10,3%, ++-Reaktion in 3,2% und +++-Reaktion in 1,5 %. Vergleichen wir damit den Prozentsatz der Reaktionen nach Anatoxin, der 75% beträgt, so müssen wir diesbezüglich unbedingt den Präzipitatimpfungen den Vorzug einräumen.
Die Schick-Reaktion war bei den 1547 Kontrollierten nach 15—16 Monaten in 5,8% positiv, in 92,3% negativ und in 1,9% unbestimmt. Stellen wir diesen Prozentsatz der negativen Schick-Reaktion dem nach Anatoxinimpfungen gegenüber, nach denen er durchschnittlich 98% beträgt, so können wir den Erfolg der Präzipitatimpfung als sehr zufriedenstellend bezeichnen.
Von den unter den Geimpften nach einem œ Jahre vorkommenden 20 Erkrankungen hatten 6 einen schweren und 20 einen leichten Verlauf. Todesfall kam kein einziger vor.
Ein endgültiges Urteil über die Präzipitatimpfungen kann zufolge der Kürze der Zeit vorläufig noch nicht gefällt werden.
Die Entscheidung, ob statt der einmaligen Präzipitatimpfung eine zwei-, eventuell dreimalige angewendet werden soll, muß weiteren Beobachtungen und Versuchen vorbehalten werden.