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DOI: 10.1055/s-0028-1123551
Die praktische Verwendung des Röntgenpapiers für Aufnahmen im Röntgenbetrieb
Publication History
Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung
In zahlreichen Fällen war unter Berücksichtigung der technisch bedingten Einschränkung für das Röntgenpapier die diagnostische Leistung in beiden Fällen gleich.
Dabei mag von Interesse sein zu erwähnen, daß uns führende Universitäts-Röntgeninstitute und große Krankenhäuser bekannt sind, die ihren Betrieb bei manchen Organen (Lunge) seit Monaten fast zu 100%, bei anderen Organen weniger, aber doch auch sehr beträchtliche Prozentzahlen auf Röntgenpapier umgestellt haben. Damit gehen Hand in Hand Bestrebungen großer Kassenverbände, für große Teile ihrer Röntgenleistungen das Röntgenpapier obligatorisch zu machen.
Man sieht also, daß entgegen dem Ergebnis des letzten Röntgenkongresses, wo von höchstens 10—20% bei der Anwendung von Röntgenpapier gesprochen wurde, die tatsächliche Lage unter dem Druck wirtschaftlicher Not anfängt, anders auszusehen. Und wenn wir auch glauben, daß man durch den Zwang dieser Notlage versuchen muß, zu einem Kompromiß zwischen Sparmaßnahmen auf der einen Seite und unverminderter diagnostischer Leistungsfähigkeit auf der anderen Seite zu kommen, so möchten wir doch an dieser Stelle davor warnen, so generelle Vorschriften wie oben angedeutet zu erlassen derart, daß für irgendwelche Organe das Röntgenpapier prinzipiell als das Aufnahmemittel angesehen wird.
Es muß nämlich bei der Gelegenheit auch darauf hingewiesen werden, daß Röntgenpapieraufnahmen entschieden mehr Zeit und Mühe erfordern als die Anfertigung von Röntgenfilmen (Verarbeiten auf Hochglanz usw.). Auch wird ja bei dicken Leuten das Röhrenmaterial stärker beansprucht. Insofern wird auch die Ersparnisseite etwas eingeschränkt.
Unter Berücksichtigung aller dieser Faktoren erachten wir auf Grund unserer Erfahrungen, solange die wirtschaftliche Notlage wie bisher anhält, die Anwendung des Röntgenpapiers ohne diagnostische Einbuße für möglich bei Thoraxaufnahmen, Magen-Darmtraktus in 35—45%, bei Knochen- (innere Krankheiten), Gallenblase-, Nierenaufnahmen in etwa 20%. Damit dürfte eine immerhin beträchtliche Ersparnis möglich sein ohne Verminderung der Diagnostik. Daß es hier und da vorkommen wird, daß anfängliche Röntgenpapieraufnahmen auf Filmen wiederholt werden müssen, wird sich natürlich nicht umgehen lassen.
So wenig Wert es hat, auf der einen Seite das Röntgenpapier abzulehnen, weil es technisch nicht die Bedingungen des Films erfüllt, während der Film selbst längst nicht immer bezahlt werden kann und dann eventuell nur mit einer Durchleuchtung auszukommen ist, ebensowenig darf man auf der anderen Seite nur aus Sparsamkeitsgründen nicht das Röntgenpapier in den Vordergrund stellen, wenn dadurch die Gefahr diagnostischer Fehlurteile heraufbeschworen wird.