Zusammenfassung
Wir behandelten einen Fall von Dystrophia musculorum progressiva nach dem von Ken Kuré angegebenen Verfahren. Wir konnten die von Kuré erzielten Erfolge voll bestätigen und glauben, ebenfalls im Gegensatz zu Stscherbak, daß es wohl weniger zu einer völligen restitutio ad integrum als zu einem Sistieren der Erkrankung kommt und daß bei einer sicher zu erwartenden Verschlimmerung eine Wiederholung der Behandlung erforderlich ist. Ein nachdrückliches Gewicht möchten wir in Übereinstimmung mit Ken Kuré auf die gleichzeitig unterstützende Behandlung mit mediko-mechanischen Maßnahmen legen.
Das Wesentliche aber ist unseres Erachtens, daß die kombinierte Adrenalin- und Pilokarpinbehandlung zur Zeit die einzige Möglichkeit darstellt, in den bisher hoffnungslos progredienten Verlauf der Muskeldystrophie einzugreifen und die Patienten vor dem bisherigen Schicksal der sogenannten „Wanderdystrophiker” zu bewahren. Die Behandlung stellt deshalb gerade aus sozialer Indikation die Methode der Wahl dar, zumal hier ein völliges Übereinstimmen zwischen experimenteller Genese und therapeutischer Auswirkung gegeben ist.
