Dtsch Med Wochenschr 1932; 58(34): 1318-1320
DOI: 10.1055/s-0028-1123603
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Über psychogenes bzw. habituelles Erbrechen

Wilhelm Klimke - Assistent
  • Aus der Psychiatrischen und Nervenklinik der Universität Münster i. W. Direktor: Prof. F. Kehrer
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Es werden 4 Fälle von „psychogenem Erbrechen” mitgeteilt, denen, bei fehlendem organischen Befunde eine reaktive depressive Verstimmung leichten Grades und eine mehr oder weniger psychopathische Konstitution gemeinsam ist. Appetitlosigkeit und Magenschmerzen werden als ein spezifisches Begleitsymptom der Depression angesehen und die Fähigkeit des leichten Erbrechens nach Kraepelin und Darwin als eine stammesgeschichtlich begründete rudimentäre Zweckreaktion, die diesen Menschen als eine Hemmungsbildung eigen ist. Operative Maßnahmen müssen als verfehlt bezeichnet werden. Erfolgversprechend können nur psychotherapeutische Beeinflussungen sein, wie gezeigt wurde. Ein weiterer Fall zeigt, daß bei psychogenem bzw. habituellem Erbrechen immer auch an eine Basedowsche Krankheit gedacht werden muß.