Dtsch Med Wochenschr 1932; 58(41): 1589-1590
DOI: 10.1055/s-0028-1123694
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Über die Resorption aus dem entzündeten Dünndarm

W. Nonnenbruch
  • Aus der II. Deutschen Medizinischen Universitätsklinik in Prag
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Ein enteritischer Prozeß vermag in verschiedener Weise auf die Resorption einzuwirken:

1. Veränderung des Füllungsmechanismus und der Passagezeit einschließlich gestörter Absonderung der Verdauungsfermente des Darmes.

2. Bildung einer Schleimschicht, deren Wirkung sein kann:

a) Steigerung der Hydrotropie (Verzár); b) Schutzschicht mit Resorptionsverlangsamung; c) Adsorption (v. Tappeiner).

3. Leichter Reiz fördert, starker Reiz hemmt die Resorption, nachgewiesen: a) an Darmfistelversuchen (Enderlen und Hotz), b) an Blutzuckerkurven nach Einbringung einer Glukoselösung (Mahler, Nonnenbruch, Weiser), c) an direkter Beobachtung der Zotten (Mahler und Nonnenbruch).

4. Eine qualitativ, insbesondere für Kolloide, erhöhte Durchlässigkeit der entzündeten Darmwand kann für manche Fälle angenommen werden.

5. Die Gastroenteritis hat eine in zunehmendem Maße erkannte Bedeutung für klinisch beobachtete und bisher rein funktionell erklärte Resorptionsstörungen (Sprue, Leberzirrhose, Gärungsdyspepsie u. a.).

Die Diagnose der Enteritis ist bisher eine vorwiegend indirekte und ergibt sich durch die Röntgenuntersuchung (Gutzeit, Pansdorf) und die Stuhlbeobachtung und die Untersuchung des mit dem langen Darmschlauch gewonnenen Dünndarminhaltes.