Dtsch Med Wochenschr 1943; 69(1): 7-10
DOI: 10.1055/s-0028-1123866
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© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Der Blutdruck bei Ermüdung und bei Infekten

 Ickert in Stettin
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Publication Date:
03 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Mit Hilfe des Schellong-Testes (Puls- und Blutdruckkurven im Liegen, im Stehen und nach Treppenlauf) kann an den Veränderungen des Kurvenverlaufes vor und nach einer ermüdenden Anstrengung der Grad von akuter oder chronischer Ermüdung und der Ermüdbarkeit bestimmt, mit anderen Worten mit einfachen Mitteln die Diagnose einer Erschöpfung sicher gestellt werden. Nach frischem Infekt sinkt als Folge von Nebennierenschädigung zunächst der systolische Blutdruck insgesamt; die Kurve des diastolischen Blutdruckes weist aber beim Schellong-Test meist einen S-förmigen Verlauf auf (diastolische S-Kurve). Eine lange Zeit hindurch unveränderte S-Kurve ist nahezu pathognomonisch für einen chronischen Infekt bzw. für eine chronische Fokalinfektion. Die für Ermüdung und für Infekte typischen Kurven gehen auf die in gesetzmäßigér Weise gestörte Steuerung des Kreislaufes durch das Zwischenhirn zurück (Dystonie) und sind ein Zeichen eines bestimmten Synergismus zwischen Sympathikus und Parasympathikus.