Dtsch Med Wochenschr 1943; 69(15/16): 334-336
DOI: 10.1055/s-0028-1123942
Originalien

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Chemotherapie des Scharlachs

I. Wolff-Rossbach
  • Aus dem Städtischen Auguste Viktoria-Krankenhaus, Berlin-Schöneberg, Scharlachabteilung der 1. Inneren und Nervenabteilung. Ärztlicher Direktor: Chefarzt Dr. F. Nagel
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Publication Date:
03 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Wir haben auf unserer Scharlachabteilung Tibatin als zur Zeit wirksamstes Chemotherapeutikum eingeführt. Wir haben es mit recht gutem Erfolg in zahlreichen Fällen bei allen Komplikationen des Scharlachs angewandt und mehrfach eine recht gute Beeinflussung des septischen und toxischen Scharlachs beobachtet. Bei Ohrenkomplikationen tritt nach Tibatininjektionen ein leichterer Verlauf ein. Es wirkt günstig bei Scharlachnephritis und -enzephalitis, ebenso bei akuten Lymphknotenschwellungen, bei Wundscharlach, besonders aber bei Scharlach nach Entbindung und dann bei Mischinfektionen. Rheumatoide bleiben offenbar unbeeinflußt.

Über die Beeinflussung der Myokarditis liegt ein endgültiges Urteil noch nicht vor und bleibt einer späteren Veröffentlichung vorbehalten. Durch das Tibatin wurde uns ein brauchbares Chemotherapeutikum besonders zur Bekämpfung der Scharlachkomplikationen in die Hand gegeben, allerdings vermissen wir sehr, daß es bisher noch nicht in Tablettenform zur peroralen Anwendung vorliegt.