Dtsch Med Wochenschr 1943; 69(31/32): 559-562
DOI: 10.1055/s-0028-1124143
Originalien

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Einige Beobachtungen über kriegsbedingte Änderungen am Verdauungskanal und Kreislauf

H. Kalk - zur Zeit Oberstarzt und beratender Internist der Luftwaffe
  • II. Inneren Abteilung des Horst Wessel-Krankenhauses, Berlin. Dirig. Arzt: Prof. H. Kalk
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Publication Date:
03 June 2009 (online)

Zusammenfassung

1. In den Frontlazaretten sind die Gastritiker häufiger als die Ulkuskranken, in den Heimatlazaretten ist es eher umgekehrt.

2. Das Ulcus ventriculi und duodeni entsteht unter den Verhältnissen an der Front selten neu.

3. Die Ulkusbeschwerden sind abhängig von der Gesamtsituation.

4. In dem Krankengut des Verfassers in der Heimat haben die Magenkrankheit (Ulkus und Gastritis) im allgemeinen, das Ulkus im besonderen zugenommen.

5. Das Ulcus ventriculi hat dabei in stärkerem Maße als das Ulcus duodeni zugenommen, das erstere um das 4fache, das letztere um das Doppelte. Dadurch ist das Häufigkeitsverhältnis Ulcus ventriculi : Ulcus duodeni, das früher zeitweise 1 : 5 und 1 : 3 betrug, auf 1 : 1 gegangen.

6. Die Blutungsneigung beim Ulkus ist größer geworden.

7. Die Säurewerte des Magens weisen unter den Kriegsverhältnissen eine eindeutige Neigung zur Erniedrigung auf.

8. Die Hämoglobin- und Erythrozytenzahlen zeigen im Krieg eine bisher geringe Neigung zum Niedrigerwerden.

9. Die Blutdruckwerte haben in der Heimat unter den Kriegsverhältnissen ganz eindeutig eine Senkung erfahren, die Zahl der Hypertoniker ist geringer, die der Hypotoniker größer geworden.