Dtsch Med Wochenschr 1931; 57(20): 849-851
DOI: 10.1055/s-0028-1124498
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die therapeutische Beeinflussung der Knochenregeneration

Max Schotte
  • Orthopädischen Universitätsklinik in Hamburg-Eppendorf
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
06. Mai 2009 (online)

Zusammenfassung

Tierexperimentell wurde der Einfluß von Kalzium und Vitamin D auf Frakturen geprüft. Für das Vitamin D wiesen Hellner (7) und Vara-Lopez (8) nach, daß es allein nicht imstande sei, einen Einfluß auf die Knochenheilung bei Frakturen auszuüben. Gaben wir beide Faktoren gleichzeitig, so bewirken sie nicht nur eine Beschleunigung der Frakturheilung bei vitaminunterernährten jungen Tieren, sondern auch bei erwachsenen, mit normaler Kost ernährten Tieren zeigen sich große Unterschiede zugunsten der zugefütterten. Unter der Zufütterung sind häufig die Frakturen zu einer Zeit fast schon geheilt, wenn bei den Kontrolltieren noch keine Spur von Kallusbildung festzustellen ist.

Wir verwendeten anfangs verschiedene Kalksalze und Lösungen von bestrahltem Ergosterin. Später arbeiteten wir ausschließlich zwecks Vereinfachung der Darreichung mit dem Kalk-Vitaminpräparat Pro Ossa (Promonta, Hamburg), über dessen gute Kalkresorption Hesse (9) berichtete und dessen Gehalt an Vitamin D wir zuvor in Rattenversuchen bestimmt hatten.

Bei unseren Patienten prüften wir die Wirkung dieser Behandlung auf Frakturen, die zu Heilzwecken gesetzt werden mußten. Zur Beurteilung verglichen wir die Röntgenbilder von gleichartigen und gleichaltrigen Fällen und konnten feststellen, daß eine schnellere Bildung von Kallus und raschere Heilung der Osteotomien unter dieser Behandlung eintrat. Traumatische Frakturen verschiedener Art wurden durch diese Therapie günstig beeinflußt. Bei den behandelten Fällen fiel neben der spezifischen Einwirkung auf die Bruchstelle die gute Wirkung auf den Allgemeinzustand besonders auf.