Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0028-1124596
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Untersuchungen über die Bildung von Schufzsfoffen gegen Syphilisspirochäten und über das Versagren der Serumprophylaxe und -therapie bei experimenteller Syphilis
Publication History
Publication Date:
06 May 2009 (online)
Zusammenfassung
1. Trotz der hohen Empfänglichkeit für die Spirochaete pallida reagiert das Kaninchen auf die syphilitische Infektion nicht mit der Bildung spezifischer Serumschutzstoffe.
2. Die Bildung von spirochätoziden Antikörpern bleibt selbst dann aus, wenn den Versuchstieren Syphilisspirochäten, die eine hohe und gleichmäßige Virulenz besitzen, z. B. Truffi-Spirochäten, in großen Mengen wiederholt intravenös einverleibt werden.
3. Die „Schankerimmunität”, die den syphilitischen Organismus im Falle einer Neuinfektion nicht gegen das erneute Eindringen der spezifischen Infektionserreger zu schützen vermag, sondern nur die abermalige Entstehung von Primäraffekten verhindert, ist keine echte aktive Immunität, sondern nur eine Scheinimmunität, an deren Zustandekommen humorale Veränderungen keinen Anteil haben.
4. Das Fehlen von spezifischen Schutzstoffen im Blute macht die passive Immunisierung und die Serumtherapie bei experimenteller Syphilis unmöglich. Dies steht in Uebereinstimmung mit allen Erfahrungen, die beim Menschen mit der Anwendung von Serumpräparaten gewonnen worden sind.