Dtsch Med Wochenschr 1930; 56(20): 828-829
DOI: 10.1055/s-0028-1125695
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Indikation der radikalen Prostatektomie1)

K. Werwath
  • Aus der Chirurgischen Abteilung des Städtischen Krankenhauses der Freien Stadt Danzig. (Direktor: Prof. H. Klose.)
1) Nach einem Vortrag, gehalten auf der 39. Tagung der Vereinigung nordwestdeutscher Chirurgen am 14. XII. 1929 in Hamburg.
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Wir stellen mit Rosenstein fest, daß das Schicksal des Prostatikers in den Händen desjenigen Arztes liegt, der ihn zuerst in Behandlung bekommt. Die verhältnismäßig hohe Mortalität nach Prostatektomie hat ihre wahre Ursache letzten Endes in der viel zu späten Einweisung des Prostatikers durch den praktischen Arzt in das Krankenhaus zur chirurgischen Behandlung. Diese Mortalitätsziffer in Zukunft erheblich zu mindern, muß unser heißes Bemühen sein! Eine unbedingt klare Indikationsstellung ist in jedem Fall zu verlangen. Auch das Ergebnis der Nierenfunktionsprüfungen sollte noch kritischer gewertet werden! Stets wird das Resultat der Prostatektomie um so befriedigender ausfallen, je günstiger die Nierenfunktion ist. Nach unserer Ansicht muß daher die Frühoperation, d. h. die Operation im Stadium der beginnenden Harnretention erstrebt werden! Dann wird sich die Teilung der Operation in zwei Akte auch eher vermeiden lassen und die Prognose der „Prostatahypertrophie” in Zukunft immer besser gestalten.