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DOI: 10.1055/s-0028-1126234
Experimentelle und klinische Beobachtungen über die gefäßerweiternde Wirkung einiger Hypnotika, insbesondere kleiner sedativer Dosen von Chloralhydrat1)
1) Nach einem am 3. XII. 1928 im Verein für Innere Medizin und Kinderheilkunde gehaltenen Vortrag.Publication History
Publication Date:
09 July 2009 (online)

Zusammenfassung
Mittels der Ganterschen Methode konnten wir eine gefäßerweiternde Wirkung kleiner Dosen verschiedener Hypnotika nachweisen. Die Wirkung fehlte bei Veronalnatrium, war vorhanden bei Luminal, in noch kleineren Dosen bei Chloralhydrat, und zwar schon in Mengen, die im Tierversuch noch keine nennenswerte Blutdrucksenkung hervorriefen. Im Langendorffschen Herzpräparat und im Herzlungenpräparat von Starling ließen diese kleinen Mengen eine Erweiterung der Koronargefäße vermissen, weshalb wir annehmen, daß es sich dabei um eine zentral hervorgerufene Gefäßerweiterung handelt. Kleine Dosen von Antipyrinpräparaten und Natrium salicylicum hatten bei der gleichen Versuchsanordnung gefäßverengernde Eigenschaften, Pernokton und Avertin erweitern ebenfalls die peripherischen Gefäße, letzteres macht in größeren Dosen irreparable Schädigungen.
Kleine Dosen von Chloralhydrat üben daneben bei den nicht selten zentral übererregbaren Gefäßkranken heilsame dämpfende Wirkungen aus. Bei zahlreichen Hypertonikern sahen wir davon meist in Kombination mit den von uns als optimal angegebenen kleinen Jod- und Bronidosen im Rahmen der sonst gebotenen Behandlung günstige Einwirkung auf arteriosklerotische Kopfschmerzen, Herzpalpitationen, Schlaflosigkeit und Schwindelerscheinungeri. Gleichzeitig werden oft durch eine derartige zentral ruhigstellende Verordnung die hohen Blutdruckwerte dieser psychisch alterierten Kranken gemildert.