Dtsch Med Wochenschr 1929; 55(27): 1120-1122
DOI: 10.1055/s-0028-1127112
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Der praktische Arzt in der operativen Geburtshilfe (Schluß aus Nr. 26.)

G. Winter - emer. Direktor der Universitäts-Frauenklinik in Königsberg (Pr.)
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Publication Date:
27 July 2009 (online)

Der Praktische arzt in der Operativen Geburtshilfe1)

Zusammenfassung

Der Zweck meines Aufsatzes ist, an einem Ausschnitt geburtshilflich-operativer Tätigkeit praktischer Aerzte den Beweis zu liefern, daß sie mit vorzüglichen Resultaten im Hinblick auf Asepsis und Technik operative Geburtshilfe leisten können und daß weder ein Grund noch eine Berechtigung besteht, ihnen diese Tätigkeit zu entziehen. Ein guter, namentlich praktischer Unterricht und eine dauernde Fortbildung sind aber eine unerläßliche Voraussetzung. Ich kann nicht beweisen, daß die Resultate überall in Deutschland gleich gut sind, habe aber nicht den geringsten Grund, daran zu zweifeln. Wenn sich die von mir für Ostpreußen nachgewiesenen Resultate wirklich als die allgemeinen erweisen, so muß dem Arzt auch eine gesicherte Stellung in dem System der geburtshilflichen Tätigkeit zugewiesen werden. Seine Tätigkeit wird sich aber nur auf diejenigen Komplikationen und Operationen beschränken müssen, welche er völlig meistern kann. Alles andere gehört in eine geburtshilfliche Anstalt. Ich habe es aus diesem Grunde für wünschenswert erachtet, bestimmte Indikationen für die Ueberweisung aufzustellen und anderseits festzusetzen, was getrost in der Behandlung praktischer Aerzte bleiben kann. Um mich nicht zu wiederholen, verweise ich auf meinen Aufsatz „Die Zukunft der häuslichen Geburtshilfe” in der Med. Kl. 1929 Nr. 1-2.