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DOI: 10.1055/s-0028-1127149
Nierenfunktionsprüfung mittels Alkalibelastung und Azidose der Nierenkranken
Publication History
Publication Date:
02 June 2009 (online)
![](https://www.thieme-connect.de/media/dmw/192929/lookinside/thumbnails/10.1055-s-0028-1127149-1.jpg)
Zusammenfassung
Wir empfehlen auf Grund einer 2œjährigen Prüfung die Alkalibelastung als Nierenfunktionsprüfung für die Innere Klinik in der Form, daß morgens nüchtern 20 g Natrium bicarbonicum in 400 ccm Wasser gereicht und 2 Stunden lang in œstündlichen Abständen die Harn-pH untersucht wird. Die Methode eignet sich besonders für ambulante Untersuchungen und bei bestehenden Oedemen, die die Ergebnisse von WV. und KV. illusorisch machen können.
Die Blutazidose kann mit der Bestimmung der Eiweißschlacken im Blut nicht konkurrieren als Indikator der Nierenfunktionsstörung, doch beweist ein Sinken der Alkalireserve unter 30 einen äußerst bedrohlichen Grad der Niereninsuffizienz. Anscheinend hat in solchen, insbesondere akuten Fällen von Niereninsuffizienz die intravenöse Zufuhr von Alkali (4%ige Natrium bicarbonicum-Lösung) einen guten therapeutischen Erfolg.
Die ungenügende Ausscheidung alkalischer Valenzen nach peroraler Natrium bicarbonicum-Zufuhr bei Niereninsuffizienz beruht offenbar auf einer durch diese hervorgerufenen Störung im Austausch von sauren und alkalischen Valenzen zwischen Geweben und Blut, daneben auch auf einer direkten Ausscheidungsinsuffizienz alkalischer Valenzen durch die Niere; eine Störung des Ammoniakstoffwechsels und der Ammoniakausscheidung scheint außerdem vorzuliegen, doch ist es vorläufig nicht möglich, Ort und Art dieser Störung genauer zu präzisieren.