Dtsch Med Wochenschr 1929; 55(29): 1221-1223
DOI: 10.1055/s-0028-1127155
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ein Fall von Avertintod

Dagobert Kallmann
  • Aus der Gynäkologisch-geburtshilflichen Abteilung des Krankenhauses in Berlin-Lankwitz. (Dirigierender Arzt: Prof. E. Sachs.)
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Publication Date:
02 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Wir müssen annehmen, daß das Avertin trotz richtig zubereiteter und dosierter Lösung in unserem Falle verhängnisvoll gewirkt hat, ob durch Versagen der Leber bei der Entgiftung oder der Nieren bei der Ausscheidung, das ließ sich auch durch Autopsie und mikroskopische Untersuchung der Organe nicht belegen. Die Annahme, daß die Nieren aus einem noch unbekannten Grunde versagt haben, erhält eine Stütze durch die 17œ Stunden nach dem Eingriff leere Harnblase und die Ausscheidungsherde im Magen und Dickdarm. Das Geheimnisvolle dieses Falles macht ihn unheimlich. Wir haben deshalb nicht mehr den Mut gehabt, unsere Kranken nochmals dieser zunächst noch unerklärlichen Gefahr auszusetzen.