Dtsch Med Wochenschr 1929; 55(41): 1720
DOI: 10.1055/s-0028-1127348
Aus der Konsiliarpraxis

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

„Spontansteinach”?

J. H. Schultz in Berlin
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. August 2009 (online)

Zusammenfassung

Ein schlanker, schwacher Junge von 15 Jahren macht im Anschluß an eine Hodenorchitis eine athletische Phase mit 2 Zentnern Gewicht und 190 cm Länge durch, die etwa das 16.—17. Lebensjahr einnimmt, dann mehr und mehr schwindet, sodaß mit 22 Jahren das Bild einer Hochwuchsasthenie mit angedeuteten eunuchoiden Zügen besteht.

Therapeutisch wurden die verschiedensten Organpräparate ohne Erfolg versucht.

Deutung: Die wahrscheinlichste Auffassung des Falles geht dahin, daß bei einem vom Vatersvater mit Ueberkräftigkeit belasteten, im Phänotypus asthenisch hochwüchsigen Jugendlichen eine Mumpsorchitis zu einem etwa 2 Jahre anhaltenden Steinacheffekt geführt hat, der mit erlöschender Resorption wieder aussetzt und den originären Phänotypus erscheinen läßt.