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DOI: 10.1055/s-0028-1127727
Ueber Probleme bei der Anwendung antitoxischer Sera
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
22. Mai 2009 (online)

Zusammenfassung
1. Die strenge Scheidung von Toxinen und Endotoxinen ist nach wie vor klinisch dringend erforderlich. Der Nachweis von Exotoxinen beweist noch nicht den Toxincharakter der betreffenden Stoffe.
2. Die Anwendung bakterizider Sera ist durch die bei ihrer Wirkung freiwerdende Endotoxinmenge begrenzt, welche die Dosis letalis minima nicht erreichen darf.
3. Die Wirkungsweise antitoxischer Sera ist noch durchaus ungeklärt, da die Neutralisierung des vor der Serumanwendung produzierten Toxins sehr zweifelhaft ist.
4. Unsere experimentellen Ergebnisse über die Rolle der histiogenen Immunität (Reseptorbindung) bei Toxineinverleibung legen einen großen Teil der Entscheidung über den Ausgang in die lebende Zelle und entsprechen der klinisch gewonnenen Anschauung von Kleinschmidt, daß die Serumwirkung von den vorhandenen Abwehrkräften des Organismus abhängig ist.
5. Der Mechanismus der Toxin-Antitoxinbindung ist noch als durchaus ungeklärt anzusehen.
6. Die Wirkung des antitoxischen Serums auf die Diphtherie ist gerade wegen ihrer Schnelligkeit zum Teil als Proteinkörperwirkung anzusehen.
7. Proteinkörpertherapie wirkt nur gegenüber Infekten, die durch eine Herdreaktion erledigt werden können.