Dtsch Med Wochenschr 1913; 39(5): 222-225
DOI: 10.1055/s-0028-1128066
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Schnittlänge, Bauchspülung, Bekämpfung der Darmlähmung bei Appendicitis-Peritonitis

 Dobbertin - Dirigierendem Arzt
  • Aus der Chirurgischen Abteilung des Königin Elisabeth-Hospitals in Berlin-Oberschöneweide
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Publication Date:
26 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Ohne Nachteile für die Kranken haben wir die Länge des Riedelschen Wechselschnittes für alle Appendizitisfälle (akute, intermediäre und peritonitische) bei stets gleichbleibender Schnittlage auf 4—5 cm reduziert und trotz ausgedehnter Schwielen- und Schwartenbildung auch im Intermediärstadium den Prozessus fast ausnahmslos primär exstirpiert. Die diffuse Appendicitis-Peritonitis wird nach Fortnahme des Processus prinzipiell mit großer Bauchspülung von dem einen kleinen Bauchschnitt aus behandelt, und zwar durch Ausschwemmung des Eiters etc. unter beträchtlichem Druck von entfernten Bauchpartien nach dem Leibschnitt. Bei der fibrinös-abkapselnden Peritonitis — in der Regel nichts weiter als die spätere Form der diffusen — sind natürlich mehrfache Schnitte angezeigt. In allen Fällen wird Eventration strikte vermieden. Bei peritonitischer Darmlähmung hat sich für das Ingangkommen der Peristaltik nach Erschöpfung der üblichen Mittel in scheinbar aussichtlosen Fällen die Injektion von 25—50 ccm Glyzerin ins Coecum oder eine höhere Dünndarmschlinge vielfach noch mit eklatantem Erfolg bewährt und direkt lebensrettend gewirkt.