Der Nachweis von Spirochäten im Gehirn von Paralytikern

Nachweis von lebenden Spirochäten im Gehirn von Paralytikern

Zusammenfassung

In dem in Nr. 26 dieser Wochenschrift veröffentlichten Artikel „Nachweis von lebenden Spirochäten im Gehirn von Paralytikern" von E. Forster und E. Tomaezewski werden Marie. Levaditi und Bankowski als die ersten genannt, die den Spirochätennachweis im Dunkelfeld im Gehirn Paralytischer erbracht haben; dazu möchte ich hervorheben, daß ich mich bei meinem Nachweis des Vorhandenseins von Spiroehaeta pallida im Gehirn Paralytischer nicht lediglich meiner Modifikation von Levaditis Silberimprägnationsverfahren bedient, sondern schon vor dem Erscheinen der zitierten Arbeit von Marie Levaditi und Bankowaki auch mehrere Falle im Dunkelfeld unter sucht habe. Von sechs derartig untersuchten Fällen konnte ich in einem Falle lebende Spirochäten im Dunkelfeld nachweisen. Die bezüglichen Daten veröffentlichte ich in den Comptes rendus de la Societé de Biologie (21. Februar 1913), und Marie, Levaditi und Bankowski haben in einem später erschienenen Artikel ihrerseits sich auf diese Untersuchungen bezogen. Außerdem habe ich die Dunkelfelduntersuchung erwähnt in meinem kürzlich veröffentlichten Artikel „Studien über den Nachweis der Spirochaeta pallida im Zentralnervensystem bei der progressiven Paralyse und bei Tabes dorsalis“ in der Münchener medizinischen Wochenschrift 1913, Nr. 14. (Ref. siehe in dieser Wochenschrif t S. 809)

Es ist mir übrigens kürzlich auch gelungen mit der Gehirnsubstanz an Dementia paralytica Verstorbener den Kaninchenhoden zu infizieren und hier eine syphilitische Orchitis mit reichlichem Pallidabefund zu erzeugen. Ein vorläufiger Bericht über diese Versuche ist (12. Juli 1913) im Journal of the American Medical Association veröffentlicht worden. (Siehe das Referat darüber in dieser Wochenschrift S. 1561.)