Zusammenfassung
1. Die von Albertoni beschriebene aktive Erweiterung der Darmgefäße ist nicht der tatsächliche Mechanismus der antidiarrhoischen Wirkung des Cotoins. Die spezifische Wirksamkeit dieses Körpers liegt vielmehr in der Herabsetzung des Tonus und der Verminderung der Pendelbewegungen der Darmmuskulatur, die er verursacht.
2. Das Resaldol,[1)] das chemisch dem Cotoin ziemlich nahesteht, hat auf den Darm eine analoge Wirkung und kann in der Therapie mit Vorteil als Antidiarrhoicum Verwendung finden. Es zeichnet sich vor dem Cotoin durch seine Geschmacklosigkeit und Reizlosigkeit sowie durch den Mangel an resorptiven Nebenwirkungen aus.
1 Ich möchte darauf aufmerksam machen, daß das hier in Betracht kommende Resaldol mit einer vor längerer Zeit von den Farbenfabriken Fried. Bayer & Co. dargestellten amorphen, ganz andersartigen Resorzin-Verbindung, welche ebenfalls unter der Bezeichnung Resaldol zur klinischen Prüfung abgegeben worden war, absolut nichts zu tun hat. Obgleich das frühere Präparat nie im Handel gewesen ist, sind gleichwohl einige Notizen darüber in der medizinischen und pharmazeutischen Fachpresse erschienen.