Wirkung von Etilefrin und Dihydroergotamin auf die Sympathicusaktivität bei Orthostase^*

Zusammenfassung

Bei 22 Versuchspersonen wurde das Verhalten von systolischem Blutdruck, Herzfrequenz und der Konzentration an Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin sowie der DBH-Aktivität im Plasma im Liegen und in Orthostase untersucht. Je sechs Probanden erhielten zuvor intravenös Dihydroergotamin (Dihydergot^®, 0,5 mg) oder Etilefrin (Effortil^®, 0,25 mg/min) bzw. Placebo. Die Befunde zeigen, daß die orthostatische Belastung zu einer gesteigerten Aktivität des sympathoneuralen und -adrenalen Systems führt. Nach Gabe von DHE kommt es zu einer abgeschwächten Reaktion des sympathoneuralen Systems, da durch Erhöhung des Venentonus der Abnahme des Herzzeitvolumens entgegengewirkt wird. Etilefrin hemmt dagegen die orthostatisch bedingte sympathoadrenale Reaktion und vermindert die Freisetzung von Adrenalin. Es wirkt direkt über eine Stimulation von α- und β-Rezeptoren und ist daher vorwiegend bei einem unzureichenden Ansprechen des Barorezeptorenreflexes am efferenten Schenkel indiziert. Aus den unterschiedlichen Effekten auf das sympathische System läßt sich ein differenzierter Einsatz beider Pharmaka in der Behandlung des orthostatischen Syndroms ableiten.

Summary

Systolic blood pressure, heart rate and concentrations of adrenaline, noradrenaline and dopamine as well as plasma dopamine-β-hydroxylase (DBH) were measured in 22 subjects in recumbency and on standing up. Six subjects each had previously been given intravenously dihydroergotamine (0.5 mg) or etilefrine (0.25 mg/min) or a placebo. It was demonstrated that orthostasis leads to an increased activity of the sympathetic nervous system and the adrenal system. After administration of dihydroergotamine there was a diminished reaction of the sympathetic nervous system with an increase of venous tone, which counteracted the decrease in cardiac output. Etilefrine, on the other hand, inhibited the sympatho-adrenal reaction on orthostasis and decreased the liberation of adrenaline. It acts directly via stimulation of α- and β-receptors and is thus predominantly indicated if there is insufficient response of the baroreceptor reflex at its efferent limb.