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DOI: 10.1055/s-0028-1129328
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Zur Pathologie der bösartigen Geschwülste des Säuglings- und Kindesalters
On the histology of malignant tumours in infants and childrenPublication History
Publication Date:
04 May 2009 (online)
Zusammenfassung
Im Obduktionsgut und Biopsiematerial der Jahre 1967–1976 des Instituts für Allgemeine Pathologie und Pathologische Anatomie der Medizinischen Akademie Erfurt finden sich 260 maligne Tumoren des Säuglings- und Kindesalters. Das männliche Geschlecht ist etwas häufiger betroffen als das weibliche (54,6 : 45,4). Geringe Häufigkeitsgipfel liegen im vierten und sechsten Lebensjahr. Die häufigsten Lokalisationen sind das Zentralnervensystem (44,2%), das hämopoetisch-lymphatische System (28,1%), das Skelett (7,7%), der Sympathicus einschließlich Nebennierenmark (6,2%) und die Niere (4,6 %). Unter den Geschwulstformen stehen die neurogenen Tumoren mit 50,8% an der Spitze, danach folgen die Leukosen (18,1%), die Sarkome (12,3%), die malignen Non-Hodgkin-Lymphome (7,3%) und die Mischtumoren (6,5%). Beim Vergleich dieser Ergebnisse mit den Angaben in der Literatur und einer eigenen früheren Untersuchung zeigt sich, daß sich hinsichtlich der Lokalisation das Zentralnervensystem vor das hämopoetisch-lymphatische System an die Spitze geschoben hat, was auf regionale Besonderheiten des Einzugsgebietes zurückgeführt wird. Gleichzeitig sind damit eine prozentuale Zunahme der neurogenen Tumoren und eine relative Abnahme der Leukosen verbunden. Zusätzliche Verschiebungen zwischen den einzelnen Tumorformen ergeben sich aus der Einführung der Gruppe der malignen Non-Hodgkin-Lymphome.
Summary
Autopsy and biopsy material obtained between 1967 and 1976 at the Institute of General Pathology and Pathological Anatomy of the Medical Academy Erfurt included 260 malignant tumours in infants and children. Male to female ratio was 54.6 : 45.4. There were slight peaks for the fourth and sixth year of life. The most frequent site was the CNS (44.2%), followed by the haematopoetic-lymphatic system (28.1%), skeletal system (7.7%), sympathetic nervous system including adrenal medulla (6.2%) and kidneys (4.6%). Among tumour types the neurogenic ones were most frequent at 50.8%, followed by leukaemias (18.1%) sarcomas (12.3%), malignant non-Hodgkin lymphomas (7.3%) and mixed tumours (6.5%). Comparing these results with those quoted in the literature and earlier personal studies indicates that the higher frequency of CNS tumours is probably due to regional factors. Linked to this is a percentage increase of neurogenic tumours and a relative decrease in leukaemias. Additional changes in distribution among the different forms of tumour are due to the introduction of the group of malignant non-Hodgkin lymphomas.