Dtsch Med Wochenschr 1935; 61(7): 253-255
DOI: 10.1055/s-0028-1129487
Infektionskrankheiten

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Prontosil bei Streptokokkenerkrankungen

Ph. Klee, H. Römer
  • Aus der Inneren Abteilung der Städtischen Krankenanstalten in Wuppertal-Elberfeld. Chefarzt: Prof. Klee
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
05. Mai 2009 (online)

Zusammenfassung

Wir sehen in der Anwendung der Azoverbindung Prontosil bei Streptokokkenerkrankungen eine Bereicherung unserer Therapie. Das Präparat hat sich uns unschädlich, frei von unerwünschten Nebenwirkungen, leicht verträglich und wirksam erwiesen. Wir empfehlen seine Anwendung vor allem sehr bei den schweren Formen der Streptokokkenangina und ihren Komplikationen (Thrombophlebitis, Lymphadenitis, Otitis media) und bei Erysipel. Seine Anwendung ist ferner angebracht bei Verdacht auf Sepsis lenta im Anfangsstadium. Bei fortgeschrittener schwerer Endocarditis lenta mit nachgewiesenem Streptococcus viridans hat es uns bis jetzt noch keinen Nutzen gebracht. Dagegen kann Prontosil bei gewissen Formen infektiöser Polyarthritis günstig wirken. Als zweckmäßige Dosierung bewährte sich uns 1—2mal 10—20ccm der 0,25 %igen Lösung intravenös und 3 mal 0,3—0,6 g peroral.