Zur Kenntnis atypischer Pneumonien im Kindesalter

Zusammenfassung

Es wird über 4 Fälle atypischer Pneumonien bei Kindern berichtet, die in ihrem anatomischen, bakteriologischen bzw. bakterioskopischen Verhalten Befunde wie bei der Grippepneumonie aufwiesen. Alle Fälle kamen außerhalb einer Grippeepidemie zur Beobachtung. Ob es sich um Nachzügler oder Vorläufer einer Grippeepidemie dabei handelt, muß offengelassen werden. Der Befund von Influenzabazillen in 3 dieser Fälle ist besonders beachtenswert, da hierdurch wieder die Frage nach der ursächlichen Rolle, die die Pfeifferschen Bazillen bei der Grippe und Grippe-Lungenentzündung spielen sollen, erneut zur Erörterung gestellt wird.

Ein maßgebender Einfluß der Influenzabazillen am Zustandekommen, auch des schweren Erscheinungsbildes der Grippepneumonie, wird nicht in Abrede gestellt und auf die Möglichkeit und Bedeutung einer Infektion durch Influenzabazillenträger, auch außerhalb einer Grippeepidemie, hingewiesen.

Auch für diese atypischen, der Grippe-Lungenentzündung gleichenden Pneumonien werden Bedingungen vorgelegen haben, wie sie im Verlaufe eines epidemischen oder endemischen Anschwellens der Grippe gehäuft zustandekommen.

Eigenart der krankmachenden Keime und Besonderheit der Abwehrreaktion des Organismus, vornehmlich im Sinne der verminderten Abwehr, sind auch für die Erklärung dieser atypischen Pneumonien von ausschlaggebender Bedeutung.