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DOI: 10.1055/s-0028-1130101
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Die Frühdiagnose der Lungentumoren
Publication History
Publication Date:
05 May 2009 (online)
Zusammenfassung
Die Frühdiagnose der Lungentumoren ist mangels hervorstechender Symptome außerordentlich schwierig. Das häufig — aber nicht immer — frühzeitige Auftreten von Blut im Auswurf ist ein sehr gewichtiges Zeichen, die möglichste Ausschließung anderer Krankheiten, besonders der Tuberkulose, bringt erheblich weiter, die wichtigste Stütze der Diagnose ist aber die Röntgenuntersuchung, die heute zahlreiche Lungentumoren frühzeitig erkennen läßt, die früher nicht gefunden wurden oder unter falscher Flagge segelten. Die klinische Zunahme der Erkrankungsfälle von Lungentumoren wird dadurch erklärlich. Leider ist die Therapie der Lungentumoren noch völlig unbefriedigend. Besserungen und Verkleinerungen der Geschwülste durch protrahiert-fraktioniert angewandte Röntgenbestrahlungen können erreicht werden und sind auch von uns beobachtet. Wenn die Diagnose früh gestellt wird, ehe ein Zerfall eintritt, ist diese Behandlung um so erfolgversprechender.
Schließlich haben wir versucht, ungefähr die Krankheitsdauer bei Lungentumoren festzustellen. Selbstverständlich hängt diese von dem anatomischen Charakter, dem Sitz, der Art des Wachstums der Geschwulst, dem Eintritt von Komplikationen und etwaiger Metastasierung usw. ab. Wir haben aber im allgemeinen die Erfahrung gemacht, daß das Wachstum der Lungengeschwülste besonders in den Anfangsstadien ein relativ langsames ist. Bei dem in Abb. 1 und 2 wiedergegebenen Falle, den wir ziemlich im ersten Anfangsstadium erfaßten, dauerte die Krankheit bis zum Tode etwas über 3 Jahre. Bei einer größeren Reihe anderer Fälle, sowohl beim Hilus- wie beim Lappenkarzinom, die aber schon mit ausgebildeten Prozessen zu uns kamen, konnten wir eine Lebensdauer von noch 1œ—2 Jahren verfolgen. Beim isolierten Rundtumor fehlt uns die Schätzung, da wir das Frühstadium noch nicht beobachteten. Wie wir schon hervorhoben, sind gerade bei Lungentumoren sehr häufig das Allgemeinbefinden und der Allgemeinkräftezustand auffallend gut und auch die Arbeitsfähigkeit bleibt nicht selten bis in ein spätes Stadium fast uneingeschränkt erhalten. Das Ende bringen gewöhnlich Komplikationen, bei denen die Erweichung des Tumors mit ihren Folgen die häufigste ist.