Zusammenfassung
1. Chronische Salvarsankuren bis zur Gesamtdose von 3,6 g Salvarsan, in kleinen Einzeldosen
intravenös gegeben, werden mit seltenen Ausnahmen anstandslos vertragen und haben
keine unangenehmen Neben- und Nachwirkungen. Die Behandlung kann ambulant geschehen.
2. Dosen bis 1,2 beseitigen die Wahrscheinlichkeit von Rezidiven nicht oder nur im
geringen Maße.
3. Eine intravenöse Salvarsankur von vier bis sechs Wochen (2,0—3,6 Salvarsan) übertrifft
eine ebensolange Merkurialkur an Wirksamkeit.
4. Da es erst in Jahren möglich sein wird zu beurteilen, ob derartige intensive Salvarsankuren
sichere rezidivfreie Heilungen bringen, liegt es im Interesse der Kranken, sich nicht
allein auf die Salvarsankur zu verlassen, sondern stets, wenn irgendmöglich, auch
Quecksilber, und zwar ebenfalls in energischer Weise anzuwenden.
5. Nachdem im Verlauf nur eines Jahres so glänzende Resultate in der Salvarsanbehandlung
der Syphilis erreicht sind, erscheint die Hoffnung und Erwartung durchaus berechtigt,
daß, sobald wir nur erst einmal die beste Kurmethode für dieses Mittel gefunden haben
werden, das Salvarsan die Syphilis auch à fond treffen wird.