Dtsch Med Wochenschr 1911; 37(37): 1702-1705
DOI: 10.1055/s-0028-1130944
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ein Fall schwerer Intoxikation (Arsen?) im Anschluß an eine intravenöse Salvarsaninjektion, nebst weiteren Bemerkungen über die Entgiftung dieser letzteren

Thomas von Marschalkó
  • Aus der Dermatologischen Klinik der Universität in Kolozsvár (Klausenburg)
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Publication Date:
06 July 2009 (online)

Zusammenfassung

Die in unmittelbarem Anschluß an intravenöse Salvarsaninjektionen auftretenden schweren Intoxikationserscheinungen sind zum großen Teil nicht dem Salvarsan selbst zur Last zu legen; sie können durch Herabsetzen vom ClNa-Gehalt des zur Infusion benutzten Kochsalzwassers von 0,9 % auf 0,5 % zwar vermindert, aber nicht ganz ausgeschaltet werden; dieselben sind höchstwahrscheinlich durch eine Verunreinigung des Kochsalz- resp. destillierten Wassers bedingt in dem Sinne, daß die in demselben — besonders in der warmen Jahreszeit — schon nach kurzem Stehen üppig vegetierenden kleinsten Lebewesen zwar durch energisches Kochen abgetötet werden, die abgetöteten Keime jedoch als Eiweißkörper noch immer schwere Intoxikationserscheinungen hervorrufen können. Es ist demnach dringend geboten, das zu den intravenösen Salvarsaninfusionen (und wohl auch zu anderen Infusionen) zu benutzende Leitungs- oder noch besser destillierte Wasser unmittelbar vor der Infusion jedesmal — am besten mit Zusatz von einigen Tropfen KMnO4 -Lösung — frisch resp. nochmals zu destillieren, und erst dann, — wenigsten seine halbe Stunde lang gekocht, und mit dem entsprechenden Quantum chemisch reinen ClNa gemengt, — zu den intravenösen Infusionen zu verwenden.