Dtsch Med Wochenschr 1924; 50(2): 44
DOI: 10.1055/s-0028-1133126
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber ein neues Wismutpräparat zur Behandlung der Syphilis1)

Hans Pohlmann - Volontär der Klinik
  • Aus der Dermatologischen Universitätsklinik in Frankfurt a. M. (Direktor: Geh.-Rat K. Herxheimer.)
1) Nach einem am 6. XII. 1923 in der Frankfurter Dermatolog. Vereinigung gehaltenen Vortrag.
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
22. August 2009 (online)

Zusammenfassung

Wir haben in dem „Casbis”-Cassella in seiner Wirkung auf die klinischen Symptome und die Serumreaktion ein dem Bismogenol sehr ähnliches Wismutpräparat erhalten, das jedoch vor diesem den Vorzug hat, noch weniger Nebenerscheinungen zu machen als dieses. Nicht so schnell wirkend wie Salvarsan, ist es dem Hg überlegen und nimmt somit eine Mittelstellung ein. Der wesentlich geringere Preis der Wismutpräparate dürfte, besonders in der heutigen Zeit, als Vorteil gelten.

Sein Anwendungsgebiet sind das zweite und dritte Stadium der Syphilis, und es scheint uns besonders auch zur Behandlung der Fälle geeignet zu sein, die gegen Salvarsan und Quecksilber intolerant sind, wie dies schon für andere Wismutpräparate von Bloch, Hugo Müller, Felke u. a. betont worden ist. Einer Abortivbehandlung der Syphilis durch „Casbis”, wie sie im ersten Stadium des Primäraffektes wohl möglich ist, können wir vorläufig noch nicht das Wort reden.