Dtsch Med Wochenschr 1918; 44(21): 581-583
DOI: 10.1055/s-0028-1134463
Standesangelegenheiten

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die ergänzende Ausbildung der notgeprüften Kriegsärzte1)

 Dietrich in Berlin 1) Seit Jahr und Tag wird in und außerhalb der Standesblätter die wichtige Frage erörtert, in welcher Weise eine, ergänzende Ausbildung der während des Krieges approbierten Heeresärzte vorgenommen werden könnte. Ueber die Notwendigkeit einer solchen Ergänzung besteht kaum ein Zweifel. Die in erster Zeit des Krieges bisweilen geäußerte Ansicht, daß bei den „notgeprüften” Aerzten — ähnlich wie bei den Kriegsprimanern und den notgeprüften anderen Berufsangehörigen — die im Felde erworbene Reifung des Charakters die Lücken des beruflichen Wissens und Könnens ersetzen könne, dürfte heute, nach nahezu vierjähriger Kriegsdauer, nur noch von Wenigen geteilt werden, jedenfalls kaum noch von den erfahrenen Standesgenossen. Die Erörterungen der letzten Zeit haben sich demgemäß auch nur mit der Frage beschäftigt, auf welchem Wege die ungenügend ausgebildeten Kriegsärzte am besten dem zu erstrebenden Ziele in ihrem eigenen Interesse und im Interesse ihrer zukünftigen Patienten zugeführt werden können. Um den weiteren Auseinandersetzungen, insbesondere auf dem demnächstigen außerordentlichen Aerztetage, eine bestimmtere Richtung als bisher zu ermöglichen, erschien es mir wertvoll, die Ansicht des zuständigen Dezernenten der Medizinalabteilung des preußischen Ministeriums des Innern unseren Lesern bekanntzugeben: sie werden mit mir Herrn Wirkl. Geh. Ober-Med.-Rat Dietrich für seine Ausführungen zu Dank verpflichtet sein.
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Publikationsdatum:
16. Juli 2009 (online)