Zusammenfassung
1. Die Provokation mit den Kollmannschen Dehnern ist das zuverlässigste Verfahren[2)], um bei Tripper des Mannes festzustellen, ob die Heilung erfolgt ist oder nicht. Sie kann selbstverständlich sachgemäß erst durchgeführt werden, wenn störende Komplikationen wie Infiltrate der Harnröhrenwand usw. beseitigt sind.
2. Bei sachgemäßer Verwertung des Verfahrens (s. oben) kommen Mißerfolge nach meinen Erfahrungen noch nicht in 1% der Fälle vor.
3. Die Provokation mit den Kollmannschen Dehnern ist nach vergleichenden Untersuchungen etwa doppelt so empfindlich als die Provokation mit intramuskulärer oder intravenöser Zuführung von Gonokokken-Impfstoffen.
4. Für die Erteilung des Heiratskonsenses ist deshalb die Vakzinereizung nicht brauchbar bzw. nur neben der Dehnung (s. oben).
5. Das gilt auch für die sonstigen Methoden, die man neben der Dehnung bzw. vorher oft mit Nutzen anwenden kann.
6. In allen zweifelhaften Fällen oder, wenn aus irgendwelchen Gründen nur weniger wirksame Methoden angewendet werden können, ist die Provokation nach einigen Wochen zu wiederholen.
1 Anm bei der Korrektur: Ueber die Provokation mit Heizsonden, die Rost (M. m. W. 1917 Nr. 41) sehr rühmt, habe ich noch keine größeren Erfahrungen. Da sie aber nach Rost „oft erst nach 3—4 Heizsonden” positiv ausfällt, leistet sie zum mindesten nicht mehr als die Kollmannschen Dehner.
