Dtsch Med Wochenschr 1918; 44(31): 852-854
DOI: 10.1055/s-0028-1134589
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Atrophie des Hypophysisvorderlappens und hypophysäre Kachexie2)

M. Simmonds - Hamburg 2) Vorgetragen im Aerztlichen Verein in Hamburg am 2. April 1918.
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
16. Juli 2009 (online)

Zusammenfassung

Die fibröse Atrophie des Hypophysenvorderlappens führt bei genügender Ausdehnung der Zerstörung zu einem typischen Krankheitsbilde, das ich als hypophysäre Kachexie bezeichne.

Das Krankheitsbild zeichnet sich aus durch chronische Kachexie, greisenhaftes Aussehen, Runzelung der Gesichtshaut, Ausfallen der Zähne, Schwinden der Menses, Verlust der Achsel- und der Schamhaare, auffallende Verkleinerung innerer Organe (Splanchnomikrie).

Die fibröse Atrophie des Vorderlappens ist als Ausgang einer embolischen Nekrose anzusehen. Am häufigsten scheint sie an ein Puerperium sich anzuschließen.

Die hypophysäre Kachexie kann auch durch andere Zerstörungen des Vorderlappens veranlaßt werden, so basophile Adenome, tuberkulöse Prozesse.