Dtsch Med Wochenschr 1918; 44(40): 1100-1102
DOI: 10.1055/s-0028-1134708
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Chemotherapeutische Studien bei chronischer Malaria

F. Kalberlah, H. Schlossberger
  • Aus dem Georg Speyer-Haus in Frankfurt a. M. (Direktor: Geheimrat Kolle.)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
16. Juli 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Trypanozide und antimalarische Wirkungen von Arsenobenzolen und Farbstoffen gehen bei Tertiana nicht parallel. Durch Anlagerung von Kupfer oder Silber wird die antimalarische Wirkung des Salvarsans nicht vermehrt, während den Trypanosomen gegenüber das Umgekehrte der Fall ist. Tryparosan und Trypaflavin, zwei stark trypanozide Präparate, haben fast keine Wirkung auf die Plasmodien der menschlichen rezidivierenden Malaria.

2. Der Wirkungsmechanismus des Neosalvarsans gegenüber Malariaplasmodien muß ein anderer sein als gegen Trypanosomen; offenbar ist nicht die orthochinoide Gruppe das den Plasmodien gegenüber wirksame Moment; bei frischen, mit Trypaflavin behandelten Fällen tritt keine Festigung der Plasmodien gegenüber Salvarsan auf.

3. Weder Trypaflavin noch Tryparosan, die am stärksten trypanoziden Farbstoffe, noch Methylenblau waren allein, kombiniert untereinander oder mit verschiedenen Arsenobenzolen oder Chinin imstande, bei den von uns behandelten chronischen Malariafällen eine Heilung bzw. Verstärkung der Wirksamkeit der Salvarsanpräparate oder des Chinins herbeizuführen.

4. Kupfer- und Silbersalvarsan waren ebenso wie die genannten Farbstoffe auf Tropikaparasiten ohne jede Wirksamkeit.