Dtsch Med Wochenschr 1908; 34(39): 1667-1669
DOI: 10.1055/s-0028-1135746
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber den Wert des Tastsinnes beim Operieren

 Hopmann - Geh. Sanitätsrat
  • Aus der Abteilung für Hals- und Nasenkrankheiten des Kölner Bürgerhospitals
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
11. August 2009 (online)

Zusammenfassung

Der Finger, von alters her als wertvolle Ergänzung und Unterstützung des Auges in Ansehen, muß unter Umständen allein, die Diagnose stellen und die operierende Hand leiten. Die Fähigkeit des Tastsinnes, in den tiefen Höhlen der Nase und des Rachens etc. sich zurechtzufinden, wird durch Uebung außerordentlich gesteigert. Auf Grund der so erlangten Fähigkeit kann man Operationen in diesen Höhlen von den natürlichen Oeffnungen aus ohne Gefährdung des Kranken und mit sicherem Erfolge vornehmen, die gewöhnlich von außen her durch Freilegung des Operationsgebietes mit Hilfe sogenannter Präliminaroperationen vorgenommen werden. Solche zum Teil sehr eingreifende vorbereitende Operationen kann man bei den meistens tiefliegenden Abszessen des Zungengrundes und des Rachens und bei den meisten benignen Geschwülsten dieser Gegenden und der Nase, namentlich auch bei den harten Fibroiden und Fibrosarkomen der Schädelbasis, dem Kranken ganz oder größtenteils ersparen.