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DOI: 10.1055/s-0028-1136727
Ueber die Wirkung der intravenösen Injektion 40%iger Urotropinlösung
Publication History
Publication Date:
23 May 2009 (online)
Zusammenfassung
1. Die intravenöse Injektion 40%iger Urotropinlösung bewährt sich sehr in der Therapie der nicht mechanischen Harnverhaltung infolge ihrer Sicherheit, Einfachheit und Gefahrlosigkeit. Die Methode ist geeignet, den Gebrauch des Katheters mit allen daran haftenden Gefahren fast völlig auszuschalten.
2. Auch bei anderen Harnverhaltungen auf rein nervös reflektorischer Basis ist die Injektion erfolgreich.
3. Die Einspritzungen sollen nicht zu spät nach eingetretener Harnsperre gemacht werden. Je eher die Injektion, desto besser die Wirkung.
4. Bei am Morgen operierten Fällen ist empfehlenswert, am Spätnachmittag gegebenenfalls die Injektion vorzunehmen.
5. Man gebe zunächst 5 ccm, wenn kein Erfolg eintritt in 1œ bis 2 Stunden die gleiche Dosis. Falls dann noch kein Erfolg eintritt, katheterisiere man.
6. Höhere Dosen als oben können stark reizend auf die Blasenschleimhaut wirken. Schwere Dauerschäden sind aber bisher nicht bekannt geworden.
7. Urotropin wirkt, intravenös gegeben, besonders stark desinfizierend auf die Harnwege, sodaß ein eventuell nötiger Katheterismus weniger Gefahren birgt.
8. Urotropin intravenös erscheint auch zur Behandlung schon bestehender Zystitiden und Pyelitiden als besonders aussichtsreich neben den sonst üblichen örtlichen Methoden (Spülungen usw.).
9. Auch bei Sepsis ist vielleicht die intravenöse Urotropininjektion wirksam.
10. Zu beachten ist, daß bei der Injektion die Flüssigkeit glatt in die Vene geht; subkutane Injektionen machen heftige Reizerscheinungen der umgebenden Haut. Intramuskuläre Injektion ist auch schmerzhaft und nicht so wirksam.
11. Zu empfehlen ist das in gebrauchsfertigen Ampullen gelieferte Präparat der „Chemischen Fabrik auf Aktien (vormals E. Schering) Berlin”. (Eine Ampulle enthält 5 ccm 40%iger steriler Urotropinlösung.)