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DOI: 10.1055/s-0028-1136920
Die späte exogene Reïnfektion als Ursache der tertiären Lungenphthise
Publication History
Publication Date:
23 May 2009 (online)
Zusammenfassung
1. Die Bezeichnung exogene Reïnfektion trifft nur für die auch biologisch ausgeheilten Fälle von Tuberkulose zu. Bei der überwiegenden Mehrzahl handelt es sich um Superinfektionen. Die endogene Reïnfektion wird besser durch die Bezeichnung Metastasierung charakterisiert.
2. Ein im Vergleich zur Kindheitsinfektion zahlenmäßig beachtenswertes Ergebnis einer Ehegattenmorbiditätsstatistik macht die Entstehung der tertiären Phthise durch Superinfektion wahrscheinlich.
3. Die Zahl der Erkrankten, bei denen ein Zusammenleben mit Tuberkulösen nachweisbar war, ist wesentlich größer als die Zahl derjenigen Erkrankten, bei denen die Anamnese nach dieser Richtung hin negativ ist (35,3% gegen 19,2%).
4. Die höchste Zahl von Erkrankungen findet sich bei denjenigen Personen, welche mit mehreren Tuberkulösen zusammengelebt haben. Unter diesen wieder stehen diejenigen Fälle zahlenmäßig voran, bei denen beide Eltern bzw. beide Eltern und auch Geschwister tuberkulös waren.
5. Der Tuberkulose der Mutter kommt eine besondere Bedeutung für die Tuberkulosemorbidität zu.
6. Die „Ehegattenmorbidität” bei sonst völligem Fehlen einer nachweisbaren Infektionsquelle steht zahlenmäßig nicht weit hinter der Morbidität bei Erkrankung der Mutter, des Vaters oder des Vaters und eines oder mehrerer Geschwister zurück (34,1%, 33,8%, 32,1% gegen 32,6%).
7. Für die Entstehung der tertiären Phthise müssen wir bis jetzt sowohl die exogene Reïnfektion bzw. die Superinfektion als auch die Metastasierung verantwortlich machen.
8. Die exogene Reïnfektion kann als solche zur tertiären Phthise führen, sie kann aber auch zur Entstehung dieser Krankheitsform durch Metastasierung beitragen.
9. Die Prophylaxe ist in gleicher Weise wie für die Verhütung der Kindheitsinfektion so auch für die der Erwachsenen durchzuführen.