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DOI: 10.1055/s-0028-1137873
Der Spechtschlagrhythmus bei schweren Grippekranken
Publication History
Publication Date:
16 July 2009 (online)
Zusammenfassung
Der Spechtschlagrhythmus (Hermann Müller sen.) besteht darin, daß nur laute erste Töne über dem Herzen gehört werden.
Er besitzt zwei Vorstufen, den Spitzenspechtschlagrhythmus, bei dem über der Herzspitze nur erste Töne wahrgenommen werden, während über dem Sternum auch noch die zweiten Töne hörbar sind, die dann meist nahe an die ersten herangerückt Sind, und den Rhythmus vom Typus drei, der durch zwei laute, klappende Töne gekennzeichnet ist, von denen der zweite rasch auf den ersten folgt.
Der Spechtschlagrhythmus hat im Verlaufe einer akuten Infektionskrankheit (Grippe) eine fast absolut ominöse Bedeutung, er tritt meist Minuten bis wenige Stunden vor dem Tode auf, während der Spitzenspechtschlagrhythmus meist 6—24 Stunden und der Rhythmus von Typus drei œ — 2 Tage vor diesem auftritt. Der Spechtschlagrhythmus ist so ein Sterbezeichen von hohem Wert.
Bei der paroxysmalen Tachykardie ist er eine unschuldige Erscheinung. Seine Ursache ist vielleicht die hochgradige Erregung des Herzens, doch mag die Lähmung der Gefäße auch eine wichtige Rolle spielen.
Der Spechtschlagrhythmus hat nichts zu tun mit der Embryokardie und dem Pendelrhythmus, die unter anderen Umständen auftreten.