Dtsch Med Wochenschr 1921; 47(15): 412-413
DOI: 10.1055/s-0028-1140575
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber Nierensperre im Verlauf der kombinierten Quecksilber-Salvarsanbehandlung

H. Eicke - Oberarzt der Abteilung
  • Aus der Dermatologischen Abteilung des Rudolf Virchow-Krankenhauses in Berlin. (Dirigierender Arzt: Prof. Wechselmann.)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
24. August 2009 (online)

Zusammenfassung

Nach den Versuchen am Tier und den Beobachtungen am Menschen kann als erwiesen gelten, daß es unter der Hg-Behandlung zu Funktionsstörungen der Niere kommen kann. Diese kann sich sowohl auf die Wasserausscheidung als auch auf solche körperfremder Stoffe erstrecken und ist unabhängig vom Eiweißgehalt. Der Begriff „Nierensperre” ist in diesem erweiterten Sinne aufzufassen, wobei zu beachten ist, daß diese durchaus nicht absolut und dauernd zu sein braucht, daß vielmehr in ihrem relativen und temporären Verhalten die Gefahr liegt, übersehen zu werden. Eine im ungünstigen Augenblick gegebene Salvarsaninjektion kann eine bereits geschädigte Arbeitsfähigkeit der Niere weiter so herabsetzen, daß völliges Unvermögen, das Salvarsan auszuscheiden, mit allen hieraus entstehenden vielseitigen Folgen eintreten kann.