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DOI: 10.1055/s-0028-1141702
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Fortschritte der durch die Cholezystographie gegebenen diagnostischen Befunde von Morphologie und Funktion des Gallengangsystems, insbesondere der Gallenblase
Publication History
Publication Date:
06 May 2009 (online)
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Zusammenfassung
Nachdem die Technik der Cholezystographie soweit vervollkommnet ist, daß besonders durch die perorale Cholezystographie mit fraktionierten Dosen, Schädigungen des Patienten ausgeschaltet sind, ist sie nicht nur eine Untersuchungsmethode des Krankenhausarztes, sondern sollte unbedenklich auch in der ambulanten Praxis bei Beschwerden im „Wetterwinkel” des rechten Oberbauches (v. Bergmann) weitgehend angewendet werden, da sie besonders in Verbindung mit anderen Untersuchungsmethoden (Duodenalsonde, Leeraufnahme) wertvolle Aufschlüsse über Morphologie und Funktion der Gallenwege, besonders der Gallenblase gibt.
1. Die Methode der Wahl ist die perorale Cholezystographie mit fraktionierten Dosen (Sandström-Nissen).
2. Aus ihr ergeben sich folgende diagnostische Möglichkeiten:
a) Normales Cholezystogramm: Kann auch bei krankhaftem Zustand in der Gallenblase erzielt werden. (Nicht schattengebender Stein oder im Kontrast untergegangener Steinschatten.)
b) Negatives Cholezystogramm (Schattenausfall) kann bedeuten:
α) Fehlen der Gallenblase (angeboren, operativ). β) Zystikusverschluß. γ) Gestörte Resorption, Störung im enterohepatischen Kreislauf. δ) Leberparenchymschäden. ε) Störung durch Nachbarschaftserkrankungen.
e) Schwacher Gallenblasenschatten besagt wenig, kann entstehen infolge schlechter Durchmischung von Kontrast- und Blasengalle, im übrigen Vorstufe zu b.
3. Steinnachweis in kontrastgefüllter Gallenblase ist der einzig beweisende cholezystographische Befund.
4. An jede Cholezystographie ist ein Entleerungsversuch zur Funktionsprüfung anzuschließen (Eigelb).
5. Die Entleerung der Gallenblase erfolgt durch aktive Kontraktion über Zystikus-Choledochus in den Darm.
6. Cholezystographie ist unentbehrlich zur Prüfung von Choleretika und Cholekinetika.
7. Cholezystographie erweitert auch die Kenntnisse von den Dyskinesien.