Dtsch Med Wochenschr 1910; 36(35): 1610-1612
DOI: 10.1055/s-0028-1143019
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Tuberkel im Hirnstamm mit Sektionsbefund

N. Gierlich - Nervenarzt, M. Hirsch - Kinderarzt in Wiesbaden
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Publication Date:
22 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Bei einem Kinde entwickelte sich innerhalb zwei Jahren eine linkseitige Hemiplegie zerebralen Charakters gleichzeitig mit Hirndrucksymptomen, Kopfschmerz, Schwindel, Ohnmachten, Stauungspapille. Die Annahme eines Tumors in der Gegend der rechten vorderen Zentralwindung erwies sich bei der Operation als irrig. Die später auftretende Oculomotoriuslähmung rechts sicherte die Diagnose eines Tumors im Hirnstamm. Bei der Sektion fand sich ein Tuberkel in den basalen Partien des Hirnstamms, der von den frontalen Partien des Pons bis zur Regio subthalamica reichte. Die irreführende Entwicklung der Krankheitssymptome war bedingt durch den Beginn der Erkrankung im Hirnstamm zwischen den Kernlagern des N. oculomotorius und N. trigeminus im Areale der Pyramidenbahn.

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